Herausforderungen des Alterns: Umgang mit Verlust und Trauer

Alt zu werden ist nichts für Feiglinge. „Ich bin übrig geblieben“ sagte eine meiner Patientinen zu mir, die ich als Mitarbeiterin eines mobilen Pflegedienstes versorgte. Sie hatte ihren Mann und alle ihrer engen Freunde verloren und sogar eine ihre Töchter war vor ihr an einer Krankheit gestorben. Verlust und Trauer gehörten sein Jahren zu ihrem Leben. Aber trotzdem hatte sie sich einen gelassenen Ausblick auf das Leben bewahrt und beschwerte sich nicht. Sie hatte gelernt, die Trauer über den Verlust der Wegbegleiter ihres langen Lebens anzunehmen.

verlust und Trauer

Das Altern bringt viele Veränderungen mit sich, und die meisten werden nicht als positiv wahrgenommen. Eine der gravierendsten Herausforderungen ist der Umgang mit Verlust und Trauer. Der Verlust von Freunden und Partnern oder der eigenen Unabhängigkeit kann eine immense emotionale Last sein. In diesem Blogpost möchten wir fünf Strategien vorstellen, die helfen können, mit Verlust und Trauer umzugehen.



Verlust und Trauer: Sprehen Sie darüber



Reden Sie darüber, wie Sie sich fühlen. Es ist wichtig, sich den eigenen Emotionen zu stellen und sie nicht zu verdrängen, auch wenn das erst einmal unbequem ist. Sprechen Sie mit Angehörigen, Freunden Ihre Trauer. Wenn Sie das Gefühl haben, sich ihnen gegenüber nicht öffnen können, ist vielleicht eine Selbsthilfegruppe der geeignete Ort. Oft kann das Teilen von Erfahrungen und Gefühlen eine enorme Erleichterung bringen. Wenn es Ihnen schwerfällt, können Sie auch ein Tagebuch führen, um Ihre Gedanken und Gefühle festzuhalten.



Suchen Sie sich professionelle Unterstützung



Manchmal kann es hilfreich sein, professionelle Unterstützung zu suchen. Therapeuten oder Trauerbegleiter sind geschult, um Menschen in Trauer zu unterstützen. Sie können helfen, Strategien zu entwickeln, um mit den Emotionen umzugehen, und bieten einen sicheren Raum, um Ihre Gefühle zu erkunden. Es gibt auch zahlreiche Online-Ressourcen und Hotlines, die Unterstützung bieten. Scheuen Sie sich nicht, um Hilfe zu bitten, wenn Sie sie benötigen. Auf der Seite des Bundesversbandes für Trauerbegleitung finden Sie Trauerbegleiter vor Ort, aber auch Literatur und andere Ressourcen.


Rituale und Gedenken


Rituale helfen, sie können eine wichtige Rolle im Trauerprozess spielen. Sie bieten eine Möglichkeit, den Verlust zu verarbeiten und dem Verstorbenen einen Platz im täglichen Leben zu geben. Halten Sie eine Gedenkfeier ab, legen Sie ein Erinnerungsalbum an oder besuchen und pflegen Sie das Grab. Gehen Sie in Ihrem gemeinsamen Lieblingsrestaurant essen und reden Sie über den Verstorbenen. Rituale helfen dabei, die Erinnerungen lebendig zu halten und gleichzeitig Raum für Trauer zu schaffen.


Aktiv werden und soziale Kontakte pflegen


Aktiv zu bleiben, sowohl körperlich als auch sozial, kann erheblich dazu beitragen, dass Sie sich besser fühlen – aber es ist nicht einfach. Am liebsten möchte man sich nach dem Tod eines wichtigen Menschen erst einmal verkriechen. Gehen Sie es langsam an. Ein Spaziergang mit einer Freundin, eine Tasse Kaffee oder ein gemeinsames Essen sind ein guter Anfang. Wenn Sie sich wieder stabiler fühlen, suchen Sie nach Möglichkeiten, sich mit anderen zu vernetzen. Sei es durch lokale Gruppen, Kurse oder Ehrenamtstätigkeiten: Soziale Interaktionen können Ablenkung bieten und das Gefühl der Einsamkeit verringern. Überlegen Sie, ob Sie einem Verein beitreten oder regelmäßig an gesellschaftlichen Aktivitäten teilnehmen möchten.


Verlust und Trauer: Achten Sie auf sich

Das Entwickeln positiver Gewohnheiten hilft dabei, sich nach einem Verlust wieder besser zu fühlen. Für eine Person zu kochen? Das lohnt sich nicht, ein Butterbrot tut es auch. Wozu schminken? Selbst das regelmässige Duschen fällt ja schon schwer… Die Antwort ist: tun Sie es für sich selbst! Verlassen Sie das Haus und gehen Sie spazieren. Kochen Sie sich Ihr Lieblingsgericht und genießen Sie es mit einem Glas Wein. Kaufen Sie sich die teure Creme und pflegen Sie sich.

Wenn ein geliebter Mensch stirbt, standen oft die letzen Wochen, Monate oder sogar Jahre die Bedürfnisse dieses Menschen im Vordergrund. Man hat ihn gepflegt, ihn vielleicht im Krankenhaus besucht und sich um ihn gekümmert. Dieser Lebensinhalt fällt mit dem Tod weg – und man steht erst einmal vor dem Nichts.

Jetzt geht es darum, in kleinen Schritten positive Routinen aufzubauen, und zu lernen, sich um sich selbst zu kümmern. Neue Inhalte müssen gefunden werden. Man sollte nicht versuchen, den Verlust zu ersetzen – das ist unmöglich – sondern vielmehr, das Leben neu zu greifen und es wieder lebenswert zu machen. Nicht mehr und nicht weniger. Es müssen keine weltbewegenden Veränderungen sein. Auf diesem Weg gilt, jeder kleine Schritt führt in die richtige Richtung.

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